

„Der Kapitalismus bleibt ein System der Ungleichheit – Lasst uns das beim Namen nennen!“, stimmte Franziska Drohsel die über 300 Delegierten in ihrer Abschiedsrede in ihrer unnachahmlichen Art ein. Die Welt sei von Menschen gemacht und könne deshalb auch von Menschen verändert werden, fügte die promovierte Juristin hinzu. Mit minutenlangen Standing Ovations verabschiedeten die Braunschweiger Jusos ihre Vorsitzende. „Franziska hatte für alle immer ein offenes Ohr und war eine Integrationsfigur innerhalb des Bundesverbandes. Ob Basis oder Funktionär höherer auf Ebene – sie hat immer jeden gleich behandelt“, blickte der Braunschweiger Delegierte William Labitzke mit Wehmut zurück.
In seiner Bewerbungsrede machte Sascha Vogt seine politischen Schwerpunkte als zukünftiger Juso-Bundesvorsitzender deutlich: „Die soziale Gerechtigkeit muss wieder zum Markenkern der SPD werden – dafür werde ich eintreten!“ So sei die Schere zwischen arm und reich zu SPD-Regierungszeiten nicht geschlossen sondern ausgeweitet worden. „Diese Entwicklung ist eine Schande für die Sozialdemokratie“, so Vogt. Deshalb müsse die SPD progressive Arbeitsmarktreformen beschließen, bei der die Beschäftigten im Mittelpunkt stehen.
Auch zum Thema Wehrpflicht ging er mit der SPD scharf ins Gericht. „Die Wehrpflicht ist staatliche Willkür und gehört abgeschafft. Doch von der der SPD hört man nur laue Meinungsäußerungen dazu.“ Die SPD setze sich nicht konsequent für die Abschaffung von Zwangsdiensten ein, obwohl diese nicht mit Ihren Grundwerten vereinbar seien.
Gemeinsam mit der Mutterpartei SPD gehe es nun auch darum, die unsoziale Politik von Schwarz-Gelb zu stoppen. "Jetzt müssen die Opfer der Krise die Suppe auslöffeln, die die Spekulanten ihnen eingebrockt haben. Das ist das asozialste Sparpaket der Geschichte." Seiner Meinung nach müsse stattdessen eine internationale Finanztransaktionssteuer sowie die Vermögenssteuer eingeführt und der Spitzensteuersatz der Einkommenssteuer erhöht werden.