
Schnell war klar, das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern ist eklatant, 23% verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer und je älter die Beschäftigten sind, umso größer ist der Lohnunterschied. Während Frauen im Alter von bis zu 25 Jahren etwa 7,8 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen, liegt der Einkommensrückstand bei Frauen ab 55 Jahren bei rund 28%.
Doch nicht nur bei den regulären Gehältern sind Frauen in Deutschland stark benachteiligt. Nur knapp 45% der Frauen erhalten Weihnachtsgeld, bei den Männern sind es knapp 54% und auch Urlaubsgeld und Gewinnbeteiligungen erhalten Frauen seltener als Männer.
Die Frage lautet nun: Woran liegt die anscheinend reguläre Benachteiligung weiblicher Geschlechter?
Referenten wie auch Teilnehmer waren sich bald einig: Unterschiedliche Karrierewege, tradierte Rollenbilder sowohl in Bezug auf die Berufswahl als auch bezüglich der Aufteilung von Familie und Beruf sowie damit verbunden die unterschiedliche Inanspruchnahme von Voll- und Teilzeitarbeit und die stark Geschlechtergeprägte Erziehung, all dies wirke sich nachteilig auf das Einkommen von Frauen aus. „Die Gründe dafür sind eben vielfältig“ schlussfolgerte Annegret Ihbe und Miriam Riedel–Kielhorn ergänzte: „ Die Arbeit von Frauen ist in der Gesellschaft leider noch nicht so anerkannt wie die Arbeit von Männern und die Gesellschaft weist Männern und Frauen immer noch
unterschiedliche Rollen zu“
Doch welche Gegenmaßnahmen, gibt es, die zu einer Gleichbehandlung von Männern und Frauen führen?
Nach einem Wortbeitrag von Enrico Hennig, dem Vorsitzenden des Juso Unterbezirks Braunscheig war schnell klar:
Da insbesondere Frauen im Niedriglohnsektor arbeiten, brauchen wir ein gesetzlichen, branchenunabhängigen Mindestlohn von mindestens 8,50 €, von diesem würden Frauen überproportional profitieren und die Gehaltsdifferenz würde so verringert werden.
Um das traditionelle Rollenbild zu überwinden brauchen wir eine geschlechtersensible Erziehung in Kindertageseinrichtungen und Schulen, sowie eine Ausbildung der Pädagogen in dieser Hinsicht.
Der equal pay day zeigt aber auch, dass ein Quote von 40% für Aufsichtsräte und Vorstände unumgänglich ist, da nach wie vor gerade Frauen sich den Kopf an der gläsernen Decke stoßen und es trotz gleicher Qualifizierung und gleicher Leistung nicht in die Chefetage schaffen.
Es ist aber auch besonders wichtig, über sein Einkommen zu reden, darüber waren sich Annegret Ihbe und Miriam Riedel–Kielhorn einig, denn viele Frauen fühlen sich gleichbehandelt in unserer Gesellschaft und wissen nicht, dass ihr männlichen Kollegen fast 23% mehr verdienen als sie