In Gedenken an die Opfer von Utøya

Am 22. Juli jähren sich die schrecklichen Anschläge von Oslo und Utøya zum zweiten Mal. Ein rechtsradikaler Terrorist zündete um 15.22 Uhr eine Bombe im Regierungsviertel von Oslo in Norwegen. Zwei Stunden später tötete er auf der Insel Utøya 77 junge Mitglieder der sozialistischen Jugend Norwegens, die auf einem Sommercamp waren. Sie wurden Opfer eines feigen Terroraktes, weil ihr Streben für eine gerechtere, tolerante und offene Welt dem rechtsradikalen Weltbild des Terroristen widersprach.

Auch zwei Jahre nach den Anschlägen sind diese für die Jusos im Bezirk Braunschweig unfassbar. Der Bezirk veranstaltete zum Zeitpunkt der Morde selbst ein Sommercamp im Freizeit- und Bildungszentrum Freundschaft in Groß Denkte. „Als wir am Nachmittag von den Anschlägen erfuhren, waren wir sehr schockiert und entsetzt. Wir haben damals unser Seminarprogramm unterbrochen, um in großer Runde die Ereignisse aus Norwegen zu verarbeiten. Wir waren fassungslos, dass junge Menschen aufgrund ihres toleranten und demokratischen Weltbildes brutal ermordet wurden“, erinnert sich Stefan Hillger, Vorsitzender der Jusos im Bezirk Braunschweig.
Wenige Tage später fand am Attersee in Österreich das IUSY-Festival statt, zu dem über 2500 junge Menschen unserer Partnerorganisationen aus aller Welt anreisten. Kurzfristig wurde überlegt, das Festival aufgrund der Anschläge abzusagen. Die Verantwortlichen entschlossen sich aber, ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Rechtsradikalismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzten. Dementsprechend stand das IUSY-Festival 2011 unter einem anderen Schwerpunkt. Während der Eröffnungszeremonie wurde den Opfern gedacht, dabei wurden zahlreiche Kerzen und Fackeln entzündet. Zum Abschluss wurde gemeinsam in vielen Sprachen die Internationale gesungen.
Uns haben vor allem die Courage und das starke Auftreten der norwegischen Demokratinnen und Demokraten Mut gemacht. „Die Antwort auf Gewalt ist mehr Demokratie und Menschlichkeit“ – diese bewegenden Worte sagte Ministerpräsident Stoltenberg nach den Anschlägen.
Deshalb rufen wir als Jusos dazu auf, nicht still zu sein! Wir wollen und müssen weiter unsere Stimme erheben für ein demokratisches und solidarisches Miteinander, für eine freie und vielfältige Gesellschaft, damit gerade nicht die Tat und schon gar nicht der Täter das letzte Wort haben in unserer Demokratie. Wir lassen uns von der menschenfeindlichen Ideologie der Rechtsextremen nicht einschüchtern, sondern setzen uns weiterhin für unsere Idee eines solidarischen und demokratischen Zusammenlebens ein!