

„Für uns ist es sehr wichtig, dass wir Jugendlichen aus unserem Verband die Möglichkeit geben Erinnerungsorte, Orte des Schreckens des Zweiten Weltkrieges, direkt zu betrachten und sich der Rolle Deutschlands im 20. Jahrhundert zu vergegenwärtigen.“ so der Bezirksvorsitzende Stefan Hillger. Weiter ergänzt der Gymnasialschullehrer: „Die Fahrt sollte jedoch auch dazu dienen, den Kontakt und die freundschaftlichen Beziehungen zu den Genossinnen und Genossen unserer polnischen Schwesterpartei zu vertiefen.“ So bestand das Programm der Fahrt zur einer Hälfte aus dem Besuch der Mahnmale des Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur und zur anderen Hälfte aus Besuchen und gemeinsamen Aktionen mit den Genossinnen und Genossen der FMS, der jungsozialistischen Jugend der Sozialdemokratischen Partei Polens.
Im Gedenkteil zählten Besuche des Konzentrationslagers Auschwitz I und des Vernichtungslagers Auschwitz II zum unverzichtbaren und elementaren Teil der Bildungsreise. Jeder der anwesenden Jusos hat den dort gesehenen Schrecken auf seine persönliche Art verarbeitet. Der stellvertretende Juso-Bezirksvorsitzende, Peter Senftleben, sagte im Anschluss an die Führungen durch die Lager: „Nach den Besuchen kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Ich bin dankbar, dass uns die Möglichkeit gegeben wurde, diesen so wichtigen und furchtbaren Ort besuchen zu können. Ich fände es wichtig, dass vor allem Deutsche einmal im Leben eines der eh. Vernichtungslager, als Mahnmal des schlimmsten Verbrechens der Menschheitsgeschichte, besuchen. Das im Auschwitz-Museum deutlich gezeigte Zitat Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen ist so auch ein Appell an nachfolgende Generationen“.
Weiter standen auf der Agenda Besuche des alten, von der SS zerstörten und wiederaufgebauten jüdischen Friedhofs in Kraków, der ehemaligen Emailefabrik Oskar Schindlers und ein Besuch der Gedenkststätte des eh. Krakówer Ghettos, in welchem alle Jüdinnen und Juden der Stadt und aus dem Umland völlig beengt und unter inhumanen Umständen eingepfercht wurden.
Im Teil der Fahrt, der der polnisch-deutschen Beziehung gewidmet war, waren Treffen mit der FMS, der Jugend der sozialdemokratischen Schwesterpartei der SPD vorgesehen. Mittels Work Shops diskutierten und unterhielten sich die polnischen und deutschen Genossinnen und Genossen über die sozialdemokratischen Strukturen ihres jeweiligen Landes und Aufbau ihrer Partei und über deutsche und polnische Stereotype. Den abend ließ man dann im Krakówer Nachtleben zusammen ausklingen. Am folgenden Tag unterstützen die Jusos einen Infostand ihrer polnischen Freundinnen und Freunde.
Alle beteiligten Jusos waren dankbar, dass ihnen die Möglichkeit gegeben wurde die Schreckensorte der NS-Diktatur besichtigen zu können, aber auch sympathische Genossinnen und Genossen aus Polen kennen lernen zu dürfen. Der Juso-Bezirk Braunschweig wird weiter am Konzept der Bildungsfahrten festhalten.