70 Jahre Befreiung – Jusos sagen Danke

Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht vor den Streitkräften der alliierten Streitkräfte Vereinigtes Königreich, Sowjetunion, Frankreich und den Vereinigten Staaten. Mit diesem Tag war das schlimmste Kapitel der Menschheitsgeschichte abgeschlossen.

8. Mai Tag der Befreiung

Durch die nationalsozialistische Terrorherrschaft und den zweiten Weltkrieg verloren Millionen Menschen ihr Leben. Der Holocaust, der industriell durchgeführte Massenmord an Sinti und Roma, Homosexuellen, Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten vor allem an Jüdinnen und Juden, ist in seiner Singularität des Verbrechens eine Zäsur der Geschichte.

Aus diesem Grund gilt es heute, am 08. Mai, aber auch morgen, dem 09. Mai, dem Tag der Befreiung nach russischen Kalender, den Opfern und deren Angehörigen der Nazityrannei zu gedenken, den Befreiern zu danken, aber auch zu feiern.

 

Dazu ein Kommentar vom stellvertretenden Vorsitzenden Peter Senftleben: Heut vor 70 Jahren wurde Europa von der Nazi-Diktatur befreit. Die Soldaten der Alliierten opferten dabei in vielen Fällen ihr Leben. Aus diesem Grund gilt es Danke zu sagen und zu feiern. Wer nicht feiert, hat verloren.

 

Dieser Tag hat aber auch eine Signalfunktion. Die Geschichte soll Appell an die zukünftigen Generationen sein. Deutlich wird, wo Nationalismus und Antisemitismus hinführen können. Es gilt diese Ideologien im Keim zu ersticken.

Senftleben macht deutlich: „Ich lehne auch die Begrifflichkeit Befreiung vom Faschismus ab. Trotz aller Feierei und Dank den Befreiern leben wir in einer Welt der Unterdrückung. Noch vor wenigen Jahren mordete die sog. NSU quer durch Deutschland. Ewig gestrige faseln noch heute von Fremdbesatzung und sehnen sich nach einem wirklich souveränen Deutschland. Wie dieses aussehen mag, will ich mir garnicht ausmalen. Der Wunsch vieler Deutscher nach einem autoritärer geführten Staat, der Hass auf Pluralität und liberaler Gesellschaft zeigt sich nicht nur bei Nazigruppierungen am rechtesten Rand, sondern auch an der zuletzt verstärkten und unreflektierten Loyalität gegenüber Putin. Viele sehnen sich nach dortigen Verhältnissen und sehen dort ein besseres Deutschland. Nicht zuletzt zeigen die Pegida- und Bragidademos mit ihrem Hass auf Flüchtlinge und Menschen islamischen Glaubens aber auch auf antihomophobe und antisexistische Toleranz dass unterdrückende  Ressentiments weit in der Gesellschaft verankert sind.“

Eine Befreiung vom Faschismus haben wir nicht. Wir sind alle gefordert durch politische Arbeit auf eine Welt ohne Faschismus hinzuarbeiten. Auch mit dem Begriff Frieden tuen wir uns schwer. Zwar gibt es in Deutschland seit 70 Jahren keinen militärischen Krieg mehr – ein dankensbarer Zustand – aber strukturelle Gewalt und Unterdrückung sind weiter in der ganzen Gesellschaft verbreitet. Es wäre auch ein falsches Bild einen Frieden zu feiern, wenn mit deutschen Waffen heute weltweit gemordet wird, im Mittelmeer vor unserer Haustür Menschen ertrinken und auch militärische Auseinandersetzungen, wie in der Ukraine, nicht weit weg geschehen.

Wir können aber den Tag der Befreiung vom NS-Regime feiern, dem Ende Hitler-Deutschlands und dem schlimmsten Krieg mit dem schlimmsten Massenmord in der Menschheitsgeschichte. Feiern wir, gedenken wir, arbeiten weiter an einer besseren Zukunft und vor allem: Sagen wir danke!

 

Спасибо – Thank you – Merci