Unsere Grundwerte

Sozialismus

Sozialismus bedeutet für uns Jusos, dass wir die vorhandenen herrschaftsgeprägten Strukturen des kapitalistischen Wirtschaftssystems überwinden wollen. Uns reicht es nicht aus, nur durch sozialen Ausgleich eine angenehmere Welt für einen größeren Teil der westlichen  Industrienationen zu schaffen. Wir gehen einen Schritt weiter, indem wir die Armut schaffenden Strukturen international durchbrechen wollen. Diesen Grundpfeiler skizzieren wir wie folgt mit drei grundsätzlichen Aussagen:
1. Wir wollen nicht nur Ungleichheiten abmildern, sondern das kapitalistische System durchbrechen, welches Ungleichheiten produziert und reproduziert.

2. Wir wollen, dass Menschen nicht mehr danach bewertet werden, ob sie einer profitorientierten Welt nützlich sind, bzw. ob sie in einem System funktionieren.

3. Wir wollen, dass jeder Mensch frei und selbstbestimmt sein eigenes Leben gestalten kann.

Als frei denkende SozialdemokratInnen ist es daher unsere Aufgabe, einen langen Aufklarungsprozess zu betreiben. Einen Aufklarungsprozess, der davon getragen wird, die unmenschlichen weltweiten Zustände zu thematisieren. Die Mehrheit der Bevölkerung soll dabei politisch aktiviert werden und die bestehenden kapitalistischen Mechanismen nicht mehr akzeptieren. Gleichzeitig gilt es den Menschen von den Grundwerten des Demokratischen Sozialismus als alternatives Gesellschaftssystem zu überzeugen, in dem alle Menschen von Fremdbestimmung und Abhängigkeit befreit sind. Wirtschaftliche Prozesse dienen dem Wohl der Gesellschaft, nicht einem kleinen
privilegierten Teil der Gesellschaft. Dabei ist darauf zu achten, dass Einkommen und Vermögen möglichst gerecht verteilt ist. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass dieser Prozess niemals beendet sein kann. Vielmehr ist der Kampf um den Sozialismus und für den Sozialismus als immerwährende Aufgabe zu verstehen – so wie es im Grundsatzprogramm der SPD entnommen werden kann. Dies setzt aber voraus, dass sich alle Menschen frei, gleich und solidarisch verhalten.

Feminismus

Die Jusos als feministischer Richtungsverband

Wir Jusos sind ein feministischer Richtungsverband, damit ist die Gleichstellung der Geschlechter einer unserer bedeutsamsten Forderungen. Denn trotz einiger Errungenschaften wie das Wahlrecht und die gesetzliche Gleichstellung der Frau erkennen wir weiterhin eine grundlegende gesellschaftliche Diskriminierung der Frau. Wir wollen das alle Menschen frei und selbstbestimmt leben können, fern von Diskriminierung und Abhängigkeiten. Aus diesem Grund ist die Gleichstellung der Geschlechter ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine gerechtere Zukunft.

Internationalismus

Juso sein heißt InternationalistIn sein!

Wir Jusos verstehen uns als internationalistischer Richtungsverband, somit gilt die internationale Solidarität als einer unserer bedeutsamsten Grundwerte. Sie muss gerade in Zeiten wie diesen für uns mehr als selbstverständlich sein. Als InternationalistInnen setzen wir uns mit unseren PartnerInnen und Partnern aus aller Welt für Frieden, Freiheit und Solidarität ein. In der globalisierten Welt sehen wir einerseits neue Optionen und Emanzipationschancen, andererseits sind wir mit neuen und stärkeren (wechselseitigen) Abhängigkeiten konfrontiert. Viele ökonomische und soziale Probleme können heute nur noch international gelöst werden. Es bedarf einer Zusammenarbeit aller emanzipatorischen Kräfte weltweit. Ein vereintes Europa als Ziel Der europäische Gedanke ist für uns nicht nur eine Idee, sondern ein Ziel. Europa muss weg vom nationalstaatlichen Denken hin zu einem europäischen Gemeinschafts- und Selbstverständnis, das Staaten übergreifende Interessen in den Vordergrund stellt. Wir fordern die „Vereinigten Staaten von Europa“, um mit allen Europäerinnen und Europäern langfristig eine gemeinsame politische Zukunft zu formen. Derzeit steht Europa am Scheideweg. Die nationalstaatlichen Reaktionen zur „Flüchtlingskrise“, der „Griechenlandkrise“ sowie der Brexit zeigen vor allem eines auf: Einen Mangel an europäischer Solidarität. Viele Menschen begreifen Europa als eine reine Interessengemeinschaft in Wirtschaftsfragen. Das ist nicht das Europa, als das wir es begreifen. Wir fordern, dass nach der Wirtschafts- und Wahrungsunion nun auch die europäische Sozialunion folgt. Demzufolge fordern wir die Anpassung der derzeit teilweise sehr unterschiedlichen Lebensstandards. Mittel hierfür sind unter anderem ein europäischer Mindestlohn, europäisches Sozialversicherungssystem ein angeglichenes Steuersystem und eine Abkehr von der neoliberalen Handels- und Privatisierungspolitik in Europa.